
SBB-IR Zürich–Basel für die zweite Etappe
Oberwil—Birmensdorf—Zürich—Basel—Köln—Amsterdam—Ijmuiden, natürlich per Bahn. Das hiess am Sonntag: das Leben in vollen Zügen geniessen. Dank einem funktionierenden Reservationssystem ist die Platzfrage keine. Neben mir im ICE sass Hazel Brugger. Ich hielt allerdings mein Inkognito aufrecht. Dann stellte sich nach Köln, als sich so langsam Hunger und Durst bemerkbar machten, heraus, dass der Speisewagen «ausgetrunken» war. Und ich glaubte immer, dass es nur auf Hawaii kein Bier gibt. Neuerdings offensichtlich auch im ICE der Deutschen Bahn.

ICE Basel–Köln der Deutschen Bahn
IJmuiden (ausgesprochen ungefähr so: äimöiden) ist eigentlich der Zugang zum Hafen von Amsterdam. IJ gilt – Wikipedia sei Dank (ich werde das aber jetzt nicht jedesmal schreiben, wenn ich etwas daraus hole) – im niederländischen als ein Buchstaben – deshalb gross geschrieben – und hat die Bedeutung von unserem Aa, also einfach Wasser. Amsterdam liegt am IJsselmeer bzw. an dessen Teil IJmeer und ist über die IJ bzw. den Nordseekanal mit der Nordsee verbunden. Letzterer mündet eben bei IJmuiden mittels Schleusen in die Nordsee.

Schleuse in IJmuiden, die das Süsswasser des IJ von der Nordsee trennt

Tata Steel und die SBI ZUMBA, die entladen wird, auf der Nordseite des Nordseekanals vis-à-vis von IJmuiden
Die Stadt IJmuiden ist auf der Südseite des Kanals. Auf der Nordseite ist ein Industriegebiet, u.a. Tata Steel. Und dort liegen zur Zeit Massengutschiffe, seit gestern Abend, auch GARDNO, das Schiff, mit dem ich diese Reise beginne.
Die GARDNO scheint ein neues Schiff der polnischen Reederei POLSTEAM zu sein. Seine Reise hierher führte durch den Panamakanal um die Nordspitze der britischen Inseln herum zum Hafen Tyne (bei Newcastle-upon-Tyne) und von dort hierher. Ob es tatsächlich 2018 gebaut wurde? Das werde ich herausfinden, wenn ich an Bord bin. Das Schiff ist 200 m lang und 24 m breit und ist ein Massengutschiff. Ich vermute, dass es Erz oder Kohle oder ähnliches transportieren wird. So sieht es aus und mit diesem Link könnt ihr verfolgen, wo sich das Schiff mit mir an Bord gerade befindet.
https://www.marinetraffic.com/de/ais/details/ships/shipid:4658202/vessel:GARDNO
Ich bin noch nicht an Bord und habe den hier zuständigen Hafenagenten noch nicht erreicht. Wenn ich an Bord bin, werde ich keine Möglichkeit mehr haben, für den Blog zu schreiben. Ich schätze, dass ich zwei bis drei Wochen unterwegs sein werde. Im Bereich des St. Lorenzstroms und in den grossen Seen wird es möglich sein, SMS zu empfangen und zu telephonieren, aber nicht mehr. Ich verabschiede mich also einmal in die Schifffahrtspause und melde mich wieder, wenn ich wieder festen Boden unter den Füssen habe.