Zwei Tage hat mich Tongariki, ein Rapanui, an die wichtigsten Plätze der Rapa Nui-Kultur geführt. Er hat mir sehr viel erzählt, so viel, dass ich es ohne helfende Literatur kaum mehr zusammen bringe. Ich kann hier also nur mit ein paar Bildern ein bisschen etwas von dem vielen, das ich erfahren habe, weitergeben. Wer sich für mehr und Details interessiert, wird dazu eine reichhaltige Literatur finden, oder noch besser: nach Rapa Nui reisen und sich von Tongariki (tongateave@gmail.com) in die Geheimnisse der Insel einführen lassen!

Das ist meine erste Begegnung mit Moai, am kleinen Hafen von Hanga Roa. Als «Moai» werden diese Steinfiguren bezeichnet, die alle mit Blickrichtung Inselinneres ursprünglich rund um die Insel herum standen.

In Anakena stehen sieben – eine wichtige Zahl in den Mythen der Rapanui – Moai auf der Plattform. Anakena hat einen der wenigen Sandstrände und ist vermutlich der Ort, wo die ersten Polynesier an Land gingen. Der Palmenhain ist neu gepflanzt

Der einzelne Moai in Anakena repräsentiert einen Schamanen

Das längliche, ca. 1.5 m hohe Gebäude dient den Hühnern als Schutz v.a. vor Wind. Davor ist ein Beet, z.B. für Gemüse, auch dieses ummauert als Windschutz. Hier war früher ein Dorf, bei Te Pito Kura

Auf der gangen Insel finden sich Ritzzeichnungen auf Steinen, sog. Petroglyphen. Vielen Darstellungen werden als Darstellung der Fruchtbarkeit und des werdenden Lebens interpretiert. Papa Vaka

Petroglyphen, Papa Vaka

Ahu Tongariki mit 15 aufrechten (wieder aufgerichteten) Moai war eine wichtige Kultstätte. Moais sind ein Ausdruck eines Ahnnekultes.

Mohai in Ahu Tongariki. Auf diesem Bild sieht man, wie die Statue die Hände vor den Bauch hält.

Ahu Tongariki

Blick vom Steinbruch Rano Raraku in der Abtransportrichtung. Einige Moais blieben auf dem Weg liegen.

Fertige Moais, bereit zur Auslieferung, Rano Raraku

Wenn dieser Moai fertig geworden wäre, hätte er ein Gewicht von 22 Tonnen gehabt, Rano Raraku

Moai im Stadium des Entstehens, Rano Raraku. Die meisten Moai waren gegen sechs Tonnen schwer.

Fertige aber noch nicht abtransportierte Moais, Rano Raraku. Die Moai bestehen aus weicherem Lavagestein, das mit härteren Basalt-Steininstrumenten bearbeitet wurde. Die Rapanui kannten weder Metall noch die Töpferei, weil es auf der Insel keinen Ton gibt.
Der Vulkan Rano Raraku, wo der Steinbruch für alle Statuen auf der Insel war. Und alle mussten über Kilometer zu ihren Aufstellungsorten transportiert werden.

Rekonstruiertes Dorf, Vaihu / Hanga Te’e. Die Häuser hatten einen Grundriss wie ein Boot und einen sehr niedrigen Eingang, um die nicht erwünschten Geister draussen zu halten.

Diese natürlichen Lavahöhle war bewohnt, Ana Kai Tangata

Die Caldera des Rano Kau. Hier wächst ein Gras, das auch am Titicacasee (Peru/Bolivien) vorkommt, Grund für Thor Heyerdahls Hypothese der Verbindung von Polynesien mit Südamerika.

Petroglyphe am Rano Kau-Kater

Rano Kau Buy Acimox Amoxil , rechts auf dem Kamm befindet sich die Kultstätte Orongo, die mit dem Vogelmann-Kult die Bedeutung des Moai-Kultes ablöste.

Inseln Moti Iti, Motu Nuy und Motu Kai Kai (vorne). Moti Iti war des Ziel für den Vogelmannkult-Wettstreit. Von dort musste eine Ei unversehrt nach Orongo gebracht werden.

Vogelmann-Kultstätte mit rekonstruierten Häusern, die wie überall auf der Insel einen bootsförmigen Grundriss haben, Orongo

Orongo, hier sieht man, die die Rapanui die Gewölbe über den Häusern bauten.

Diese sehr präzis gearbeiteten Blöcke einer Moai-Plattform, die an die Inka-Bauwerke erinnern, veranlassten Thor Heyerdahl zusammen mit dem Gras im Krater zur Hypothese, dass Rapa Nui von Südanerika aus besiedelt wurde. Vinapu

Auf den meisten Plattformen wurden die Moai umgestürzt, offenbar von den Rapanui selber. Vinapu

Puna Pau, der Steinbruch für die rötlichen Haarschöpfe der Moai. Die Stücke aus porösem und nicht sehr hartem Stein aus Vulkanasche wurden aus dem Krater herausgeschafft und per Schwerkraft den Hang hinunter gerollt. Im Hintergrund ein Nebenkraterkegel.

Ahu Akivi

Ahu Akivi: die einzigen Moai, die nicht in Küstennähe aufgebaut sind und die zum Meer hin schauen. Hier war ein wichtiger Kultplatz und gleichzeitig ein astronomischer Beobachtunsgplatz: die Moai schauen exakt auf den Sonnenaufgang bei Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche bzw. mit ihrer Rückseite zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche.

In Tahai, nahe Hanga Roa steht der einzige mit (rekonstruierten) Augen.

Die Moais von Tahai

Tongariki, mein Führer zu den vielen kulturellen Stätten der Insel, ein ausgewiesener Kenner und guter Erzähler. Er spricht perfekt Englisch. Wenn Du nach Rapa Nui fährst, zögere nicht ihn zu kontaktieren: tongateave@gmail.com, Du kannst Dich auf mich beziehen.
Tahai in der letzten Glut des abgeschlossenen Tages