Nach meinen stillen Tagen in Pucón bin ich über Temuco und Chillán – Temuco—Chillán mit dem Bus und am folgenden Tag Chillán—Santiago wieder mit dem Zug – nach Santiago gereist, dem Zwischenstopp für meine nächste Etappe in den Norden Chiles.
Hier muss ich eine Erklärung einflechten: Es war natürlich nicht vorgesehen, dass ich so lange in Chile bzw. in Südamerika bleibe. Nach meiner ursprünglichen Planung hätte so Mitte Dezember eine Schiffreise nach Neuseeland und Australien anschliessen sollen. Diese Schiffspassagen gibt es aber nicht mehr. Die Schiffe von Hamburg Süd, mit denen ich vor sechs Jahren über den Pazifik skipperte, fahren schon noch. Sie gehören aber seit gut einem Jahr zur Reederei Maersk, die keine Passagiere mitnimmt, Hamburg Süd eben auch nicht mehr. Das war mir bei der langfristigen Reiseplanung nicht bewusst. Wer heute von Südamerika nach Australien will, kann dies mit Schiffen z.B. von CMA CGM über Hongkong—Singapore tun, was wesentlich länger dauert und sehr teuer wird. Dadurch verlängert sich mein Ausenthalt in Südamerika.
Ich komme also zu meinem schönen Zwischenstop-Hotel in Santiago, bringe mein Gepäck auf das Zimmer und will anschliessend noch etwas Kleines essen. Beim Gespräch mit dem Kellner werde ich von einen Herrn auf der Terrasse auf Deutsch darauf hingewiesen, dass die Portionen nicht gross seien. Es stellt sich heraus, dass er Schweizer ist. Ich wende mich zur Begrüssung auch seiner Partnerin zu: ein sehr gut bekanntes Gesicht, eine Berufskollegin und Freundin von früher. Wie sagt man doch: Wenn man fünf Leute kennenlernt, ist bestimmt einer dabei, mit dem man gemeinsame Bekannte hat. Solche haben wir dann auch noch gefunden.

Santiago